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Spielbericht SG Cleverns-Sandel vs. TuS Zetel

Derby-Wahnsinn geht an Cleverns
Damit hatte keiner der Fans mehr gerechnet und wenn man ehrlich ist – die Spieler der SG Cleverns-Sandel auch nicht mehr wirklich. Hatten sich doch die stark aufspielenden Landesliga-Basketballer aus Zetel kurz vorher schon jubelnd in den Armen gelegen; doch nach einem furiosen Ende stand ein 88:86 für das Heimteam auf der Anzeigentafel.
Dass sich in der Halle am Dannhalm in Jever ein solch spannendes Spiel entwickelte, lag zunächst klar an den Gästen aus Zetel, die nahtlos an ihren zuletzt starken Auftritten und zwei Siegen in Folge anknüpfen wollten. Doch gerade im ersten Viertel war es eigentlich nicht Zetel, sondern einzig und allein deren Kapitän Janik Peters-Ollermann, der alle Beteiligte mit ungläubigem Staunen zurückließ. Der aufgrund seiner Körpergröße eigentlich als Center spielende Hüne traf einfach alles von allen Positionen auf dem Feld und war mit 24 von 28 Zeteler Punkten bei fünf getroffenen Dreiern der Grund, dass Cleverns sich früh mit einem zweistelligen Rückstand konfrontiert sah (18:28).
Doch in der Viertelpause hatten sich die Clevernser geschüttelt und waren aufgrund verbesserter Defensive und daraus resultierenden Ballverlusten der Zeteler wieder auf zwei Punkte dran (28:30). Doch die Führung wollte nicht wechseln, Zetel setzte sich wieder leicht ab und ging mit einer 48:41- Führung in die Halbzeit. „Das haben wir uns natürlich anders vorgestellt“, so Flügespieler Dominik Horn. „Aber auf Ollermann haben wir einfach keinen Zugriff bekommen, wobei er einfach „on fire“ war und auch viele schwierige Würfe getroffen hat.
Mit einem 7:0-Lauf zu Beginn der zweiten Halbzeit war Cleverns jedoch schnell wieder dran. Ollermann, mit 47 Punkten und 7 Dreiern am Ende Topscorer der Partie, wurde jetzt noch enger verteidigt und so konnte Cleverns erstmals in Führung gehen und diese mit ins letzte Viertel nehmen (66:64).
Und das hatte es wahrlich in sich und sorgte für ständige Gefühlswechsel auf beiden Seiten. In einem Duell auf Augenhöhe wechselte die Führung hin und her und keine Mannschaft konnte sich mehr als drei Punkte absetzen. Mit diesem Vorsprung führte Zetel in der letzten Minute und nachdem Cleverns keinen guten Dreier zum Ausgleich loswurde, konnte Center Christan Kamen unter dem Korb zwei Sekunden vor Schluss lediglich auf einen Punkt verkürzen (85:86).
Kurz danach ertönte die Schlusssirene, was die Zeteler den vermeintlichen Sieg bejubeln ließ. Doch die Zeit hätte mit dem Korberfolg gestoppt werden müssen und so gab es noch einmal Einwurf für Zetel. Cleverns musste schnell foulen und brachte so einen Zeteler Spieler eine Sekunde vor Schluss an die Freiwurflinie. Dieser hatte eigentlich nur den Auftrag, den zweiten Freiwurf sicher zu verwerfen,
damit Cleverns in der eigenen Hälfte keine Chance mehr auf einen halbwegs guten Abschluss hätte, weshalb auch niemand mehr an eine Chance für die Clevernser glaubte.
Doch dann passierte dem Zeteler ein unglaublicher Fehler. Er verwarf zwar wie geplant, trat dabei aber über die Freiwurflinie, sodass keine Zeit von der Uhr genommen wurde und Cleverns nach einer Auszeit den letzten Angriff sogar in der gegnerischen Hälfte ausführen konnte. Und der sorgte dann für einen nicht mehr für möglich gehaltenen Showdown. Nach einem geschickten Einwurf von Arne Kreiensiek auf Andre Sjuts bekam der Clevernser Kapitän noch einen Dreier los, versenkte ihn über drei heranfliegende Zeteler hinweg durch die Reuse und ließ somit auf Seiten der Spieler und Fans alle Dämme brechen, während sich die Zeteler aufgrund dieses Endes mit enttäuschten Gesichtern ratlos anschauten.
„Wir waren bei einer Sekunde einem Punkt zurück und zwei Freiwürfen für Zetel eigentlich mausetot“, fasste ein euphorisierter Philipp Moritz das Ende des Spiels zusammen. „Das war natürlich ein Highlight in einer wechselhaften Saison und es freut mich, dass wir das unseren Fans hier noch mal bieten konnten.“
Zum Saisonabschluss geht es am nächsten Wochenende noch einmal nach Oldersum, während in der darauffolgenden Woche das Viertelfinale im Regionspokal in Oldenburg ausgetragen wird. Sollte es dort weitergehen besteht noch die Chance, dass sich Cleverns diese Saison doch noch mal in heimischer Halle präsentieren kann.
Für die SG punkteten: Sjuts (37 / 7 Dreier), Kammen (16), Horn (12 / 4), Bil (11 / 1), Kreiensiek (10), Moritz (2) und Katzenberger